Koloniale Spuren in Hannover
Koloniale Spuren in Hannover
Die Erkenntnis, dass Deutschland eine postkoloniale Gesellschaft ist, etabliert sich in den letzten Jahren zunehmend in der bundesdeutschen Öffentlichkeit. Damit gewinnt auch die Frage an Bedeutung, wie Deutschland mit der eigenen Kolonialvergangenheit umgehen soll. Projekte zur (post-)kolonialen Spurensuche, zumal jene, die sich bislang weniger beachteten Schauplätzen, Situationen und Akteur:innen zuwenden, haben in diesem Zusammenhang eine besondere wissenschaftliche und gesellschaftliche Relevanz. Sie zeigen nicht nur auf, welche Implikationen das deutsche koloniale Projekt während der (kurzen) Periode der direkten Kolonialherrschaft besaß und wie die koloniale Vergangenheit in die Weimarer Republik und ins Dritte Reich hineingetragen wurde, sondern vor allem auch, wie sie bis in unsere unmittelbare Gegenwart hinein nachwirkt. Darüber hinaus können Forschungen zur lokalen Manifestation des kolonialen Projekts wichtige Anregungen für eine nachhaltige Erinnerungs- und Versöhnungspolitik in Deutschland geben.
Diese Webseite, entstanden aus studentischen Forschungsprojekten am Historischen Seminar und am Centre for Atlantic and Global Studies der Leibniz Universität Hannover, zeigt am Beispiel der kolonialen Spuren in Hannover auf, welche vielfältigen kolonialen Verbindungen und Nachwirkungen sich auch jenseits der ehemaligen kolonialen Macht- und Wirtschaftszentren des Deutschen Reiches finden lassen.
Brigitte Reinwald,
Professorin für Afrikanische Geschichte der LUH